LR pixel TikTok-Check in 308 Sekunden - Business of Content

TikTok-Check in
308 Sekunden

Macht Content Marketing im ByteDance-Netzwerk Sinn?

„Es muss auch Orte geben, wo die Kinder unter sich bleiben“, moderierte Podcaster und Musiker Olli Schulz kürzlich die Präsenz von Erwachsenen und also auch von Marken auf TikTok ab. Genau, Kinder wie Charles Bahr, der mit 15 Jahren eine eigene Influencer-Agentur gründete und im Juli 2020 als gerade mal 18-Jähriger als Brand Partnership Manager von TikTok angeheuert wurde. Der Teenager erklärt dort nun Unternehmen und den dort arbeitenden Steinzeitmenschen über 25, wie sie auf der Plattform aktiv werden können. Wir klopfen hier mal in aller TikTok-Kürze ab, was er anzubieten hat, wie Unternehmen das bereits genutzt haben und wie die Kosten-Nutzen-Relation aussieht.

Wie tickt TikTok?

Wie so oft bei neuen Boom-Technologien, basiert das Ganze auf einer uralten Idee: der des Slapstiks. TikTok ist eine fürs Smartphone designte App, mit der kurze Clips (Action, Gags, Dance) leicht mit Effekten/Filtern versehen und auf der Social-Media-Plattform publiziert werden. Doch statt sich in möglichst glänzendem Licht zu zeigen wie beispielsweise auf Instagram, erntet auf TikTok Likes und Fans, wer absurde und witzige Dinge tut und sich selbst auch mal durch den Kakao zieht. Peinlich oder schräg? Gut so! Dem Frankfurter Younes Zarou folgen 28,7 Millionen Kids auf TikTok und sehen ihm dabei zu, wie er Kürbisse zum Qualmen bringt, mit Buntstiften und Farben experimentiert und staunend den Mund aufreißt. Wichtig: Schnelle Unterhaltung ist Trumpf, ohne Musik geht auf TikTok nichts. Songs, die auf TikTok trenden, werden verlässlich auch Top-Trending-Songs auf Spotify!

Wer treibt sich dort wie rum?

Die App hat weltweit 2,6 Milliarden Downloads, vorwiegend in Indien, China und den USA. Und während Sie das hier lesen, sind es schon wieder ein paar Tausend mehr. Allein im Januar 2021 wurde TikTok 62 Millionen mal downgeloaded und hatte in diesem Monat eine Milliarde aktive Nutzer. Zum Vergleich: Facebooks TikTok-Klon „Lasso“ hat seit November 2020 in den USA nur 250.000 Downloads – TikTok in diesem Zeitraum 41,3 Millionen. Die User? Gehören zu 60 % der Gen Z an, Ältere kommen aber langsam auch an Bord. Die durchschnittliche Nutzungsdauer beträgt täglich 52 Minuten, 83 % der User haben ein Video gepostet: Jeder Marketeer weiß, dass das ein extrem hohes Engagement ist

Was kann TikTok für Marken tun?

Der TikTok Creator Marketplace ist eine Plattform, auf der Marken nach TikTok-Influencern für Koops suchen können – das Mittel der Wahl für viele Brands. Denn vor allem erfolgreiche Influencencer schaffen schnell Reichweite auf TikTok. Marken nutzen erfolgreich vor allem Hashtag-Challenges, oft mit eigens komponierten Songs (Mercedes-Benz, #MBStarChallenge, 868 Millionen Views, Otto,#MachDichZumOtto, über 200 Millionen Views) in Kombi mit In-Feed-Ads oder Shopping-Kampagnen im Top-View Format (inkl. Links zu internen oder externen Landingpages) sowie Branded Effects. Getestet wird das neue E-Commerce-Tool Live-Shopping-Events, erste Probeläufe fanden mit Walmart statt. Dabei geht es darum, die schnelle Awareness auf TikTok mit direkten Sales verknüpfen. Das kann gelingen, wenn die Produkte passen (Beauty, Fashion, Lifestyle).

Was braucht es, um Erfolg auf TikTok zu haben?

Erst einmal: reichlich Budget. Wer von reichweitenstarken Branded Hashtag-Challenges träumt, muss gut Geld in die Hand nehmen: ca. 110.000 Euro kostet eine Challenge inkl. Ad-Paket, Topview-Ads kosten 55.000 Euro pro Tag. In-Feed-Ads sind allerdings schon für kleines Geld zu haben. Zudem braucht ein eigener erfolgreicher Brand Channel eng getakteten, emotionalen Content und am besten ein paar starke Influencer. TikTok ist eher Unterhaltung als Lifestyle, hier will man nicht immer nur gut aussehen, sondern macht sich auch mal zum Affen. In diesem Down-to-Earth-Umfeld können Marken punkten und zeigen, zu was die Produkte alles taugen.

Schnellfazit TikTok

TikTok wird immer normaler, heißt: älter. Hier kann die Potenzialzielgruppe von morgen angesprochen und auch z.B. mit Streaming-Challenges experimentiert werden. Wie immer gilt: eine Strategie ausarbeiten. Was können wir mit welchen Maßnahmen für welches Budget auf TikTok reißen – und loslegen! Ziele nicht zu hoch hängen, besser als die temporären über 868 Millionen Views der Benz Challenge ist ein solider Channel, der Step by Step Follower generiert.